Raaber Kulturgüter

Kriegerdenkmal

Es war eine Ehrensache für den rührigen Veteranenverein ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges zu errichten. Der Architekt schuf eine Pyramide auf deren Spitze eine Kugel mit dem Adler thronte. Die Betonsockel an den Ecken eines Quadrates waren mit einer Kette verbunden. Die Ausführung erfolgte von der Firma Freund in Andorf. Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein neues Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege 1914 - 1918 und 1939 - 1945 errichtet. Gleichzeitig wurde die Neugestaltung des Kirchenplatzes vorgenommen und zwischen dem ehemaligen Kaufhaus Peham und dem Volksschulgebäude der Kirchenplatz mit einem Torbogen abgeschlossen. Der Entwurf für das neue Kriegerdenkmal stammte von Architekt Fochum aus Linz. Die feierliche Enthüllung erfolgte am 20. November 1955. 2012Kriegerdenkmal (3)Das Kriegerdenkmal steht auf dem Grundstück 168 KG. Raab gegenüber dem Haupteingang der Pfarrkirche auf dem Kirchenplatz. Dem künstlerisch gestalteten Eckrelief liegt als Motiv folgende Idee zu Grunde: Die Reliefgestalten, die Gefallenen der beiden Weltkriege, tragen die Last des Kreuzes. Auf der westseitigen Wand sind alle Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege eingetragen. Das Kriegerdenkmal wurde 2002 generalsaniert. Das gesamte Steinmaterial musste mit Spezialmaschinen gereinigt, die Steinabdeckung durch Marmorplatten erneuert und die Tafeln mussten neu beschriftet werden. Die vorgelagerten Granitsteine wurden neu verlegt.

    

Friedhof Raab

Friedhof

Geschic​hte: Der Friedhof befand sich früher rund um die Pfarrkirche hl. Michael und wurde im Jahre 1830 zum ehemaligen Schrannenfeld auf den heutigen Standort verlegt. Die Aufbahrungshalle mit der südlichen Friedhofsmauer und dem Eingangsbereich wurde von der Gemeinde in den Jahren 1972 - 1973 unter der Planung und Bauleitung des Bezirksbauamtes Ried neu gestaltet. Beschreibung Der Friedhof liegt auf dem Grundstück Parzelle Nr. 353 KG. Raab und ist im Eigentum der Pfarre Raab. Der auf dem Südhang gelegene Friedhof umfaßt insgesamt rund 600 Gräber und wird von Grabgruften und gemauerten Grabstätten umfaßt. Im Süden wird er von einer Granitmauer abgeschlossen. Die Aufbahrungshalle die im Jahr 1972 von der Gemeinde errichtet wurde, wurde 2019 saniert. Es erfolgten der Einbau einer behindert gerechten WC-Anlage und eines Umkleideraumes für den Totengräber samt WC, ein Austausch von Fenstern und Türen sowie eine Sanierung der Fassade und des Vorplatzes.  Mittelpunkt des Friedhofs ist das große am Nordende gelegene Kreuz, das aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammt und vom Bildhauer Rauch aus Altmünster geschaffen wurde. Das Kreuz, das vom Bildhauer Friedrich Litzlbauer aus Neukirchen 1984 restauriert wurde, wurde auch etwas zurückgesetzt und links und rechts davon die Priestergräber angeordnet.  Im Jahr 2015 wurde auf der Erweiterungsfläche westlich des Friedhofes ein Urnenhain errichtet. UrnenhainIn der Mitte der Priestergrabstätten befindet sich ein alter Steinsarkophag aus dem 18. Jahrhundert mit dem renovierten Schmiedeeisenkreuz vom früheren Grab des Pfarrers Rupert Söllner. Folgende Priester wurden in Raab begraben: Franz Reisinger 1838 - 1905, Jakob Lang 1848 - 1920, Paul Schneiderbauer 1867 - 1929, Augustin Krammer 1856 - 1938, Gottfried Stöckl 1896 - 1949, Rupert Söllner 1877 - 1954, Karl Huber 1907 - 1986;

 

Kirchenkreuz

Das Kirchenkreuz, vermutlich ein Meisterstück der Schwanthalerschule aus dem 19. Jahrhundert, stand früher mehr als 100 Jahre unmittelbar vor der Kirche an der Ostseite. Nach der Neugestaltung des Kirchenplatzes und der Kirchenmauer wurde es im Jahre 1964 zwar am Kirchenplatz, jedoch etwas südlicher wieder aufgestellt. Das Kirchenkreuz steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 168 KG. Raab beim südöstlichen Kirchenplatzaufgang. KirchenkreuzDas massive Holzkreuz wurde 1964 von der Werkstätte Klothilde Rauch restauriert und mit einem Blechdach versehen. Verschönert wird das Kreuz durch färbiges Glas auf der Rückseite. Über dem sehr wertvollen Christuscorpus ist die Inschrift INRI angebracht. Im Jahre 2000 wurde das Kreuz von Fritz Litzlbauer aus Neukirchen einer Restaurierung unterzogen.

 

Mauerbild Bürgerspital

2012MauerbildBürgerspitalFrüher war an dieser Stelle ein Marienbild, das jedoch im Laufe der Jahrzehnte schon sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Zuge der Generalsanierung des früheren Bürgerspitals, heute Seniorenwohnhaus Hauptstraße 80, im Jahr 1986 wurde von der Gemeinde ein neues Bild angekauft. Das Bild Maria mit dem Kind befindet sich in der Mauernische des Wohnhauses an der Westseite auf dem Grundstück Parzelle Nr. 67 KG. Raab. Die Mauernische ist mit einem schmiedeeisernen Gitter abgeschlossen.

 

Lourdeskapelle

Die Lourdeskapelle wird auch Kapelle an der Pausingerstraße genannt, und dürfte vor der Jahrhundertwende errichtet worden sein. Bernadette Soubirous (1844 - 1879, 1933 heiliggesprochen) hatte zu ihren Lebzeiten in Lourdes Marien-Erscheinungen. Die Gläubigkeit im Volk erlebte durch die Erscheinungen der Muttergottes in Lourdes (1858) einen sichtbaren Aufschwung, da das Innviertel mehr als andere Landstriche unter den restriktiven Maßnahmen Joseph II. gegen die Religionsausübung (Verbot von Wallfahrten, Feierlichkeiten etc.) litt. Bis in das kleinste Dorf fand diese wieder erstarkte Religiösität in vielen Lourdes-Denkmälern ihren Ausdruck und förderte in unserer Heimat ein neues katholisches Selbstwertgefühl. Die Kapelle steht neben der Pausinger Straße oberhalb des Freibades auf dem Grundstück Parzelle Nr. 587/3 KG. Raab (Stadlinger). 1991LourdeskapelleDie Kapelle mit neugotischen Detailformen an der Giebelfront ist in Holzbauweise ausgeführt, mit rechteckigem Grundriss und angesetzter, gemauerter Polygonalapsis. Oberhalb der Tür steht in der Nische, die mit Glas abgeschlossen ist, die Marienstatue Maria mit dem Kind. Unterhalb der Dachvorkragung ist an der Fassade folgende Inschrift angebracht: „O gütige O milde O süße Jungfrau Maria.“ Der Innenraum weist eine Spitztonnenwölbung aus Holz, das blau gestrichen ist, auf. Die Seitenwände sind ebenfalls aus Holz, jedoch braun mit weißen Fugenstreifen. Links und rechts des Einganges befinden sich zwei Sitzbänke für vier Personen. Der Altarbereich stellt eine aus grauem, grobkörnigem Sedimentgestein gemauerte Grotte mit einer Marienstatue dar.

 
 

Hau​erkapelle

Wie aus der Inschrift zu entnehmen ist, wurde die Hauerkapelle, auch Schatzlkapelle genannt, im Jahre 1905 von Leopold und Anna Schatzl errichtet, und gehörte zum Anwesen Raab 143. Der Ökonomiebetrieb Schatzl Haus Nr. 143 wurde 1942 an 1991HauerkapelleJohann und Anna Hauer verkauft. Die Kapelle steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 429/2 KG und ist im Eigentum von Hans-Albert Riedmann. Raab unmittelbar neben der Gautzhamer Straße. Die neogotische, gemauerte Giebelkapelle mit dekorativ, gestalteter Eingangsfront weist ein Satteldach auf. Dem Dreiecksgiebel, der mit einer Mauernische mit Vorhangbogen für eine Statue versehen ist, sind fünf kleine Türmchen aufgesetzt. Das Portal ist mit Kleeblatt (Dreipass-)bogen aus Granitsteinen und der Inschrift „19 L.u.A. Schatzl 05“ gestaltet. Über einen mit Steinplatten befestigten Weg und eine Holztüre gelangt man ins Innere. Die Kapelle hat ein geschweiftes Tonnengewölbe und der Altarbereich stellt eine aus grauem, grobkörnigem Sedimentgestein gemauerte Grotte mit Marienstatue dar. Es handelt sich um eine Nachahmung der Lourdesgrotte mit der Muttergottes. Im Jahre 1992 wurde die Kapelle von den Raaber Handwerkern Josef Reiter, Franz Süß und Heinz Mayr unentgeltlich saniert.

  

Bildstock Verschönerungsweg

Der Bildstock steht auf dem Grundstück Parzelle 269/1 KG. Raab unmittelbar neben 2001BildstockVerschönerungswegdem Verschönerungsweg Richtung Krennhof. Die Vorbesitzer des Anwesens Hauptstraße 144 (Hochhäusl) waren Paul und Maria Haushammer, die im Jahre 1859 dieses Bildstöckl errichteten. Der Granitbildstock ist mit einem geschweiften Giebel und zum seitlichen Schutz mit einer Holzverkleidung versehen. In der Nische ist das Marienbild Maria mit dem Kind, das durch ein schmiedeeisernes Gitter geschützt ist. Am Schaft des Bildstockes sind die Initialen PH. MH. 1859 (Paul Haushammer und Maria Haushammer) und am Giebel Maria eingearbeitet. Der Bildstock steht im Schatten von zwei Kastanienbäumen und wurde 2001 saniert. Das Marienbild Maria mit dem Kind wurde von Mina Rothuber neu gestaltet.

 

Kapellenbildstock Bründlallee

In den Jahren 1960 - 1962 wurde an Stelle der ehemaligen Dollfuß-Gedenktafel der Kapellenbildstock Bründlallee nach den Plänen von Dipl.Ing. Böhm von der Straßenmeisterei Raab auf dem Grundstück Parzelle Nr. 374/3 KG Raab gebaut und 2016KapellenbildstockBründlalleedurch Spenden der Pfarrbevölkerung finanziert. Die Statue Der leidende Heiland, auch Unser Herr im Elend wurde vom Gastwirtsehepaar Josef und Ermelinde Stöger gespendet und von Pössl aus Wels restauriert. Der frühere Standort der Statue war bei der Neumayrscheune neben der Raaber Straße im Bereich der Einmündung Sonnenhöhestraße. Dieser Kapellenbildstock wurde 1962 abgetragen. Im Zuge des Neubaues der Raaber Straße im Bereich der Bründlallee entfernte man 1995 den alten Kapellenbildstock auf der linken Straßenseite. Auf der rechten Seite vor den GWB-Wohnblöcken errichtete die Gemeinde mit Unterstützung des Landes OÖ nach den Plänen von Architekt Fetterle-TEAM M ersatzweise den heutigen Bildstock. Der leidende Heiland wurde von Franz Radtke aus Wolfsegg restauriert.

 

Wegkreuz Theodor-Wimmer-Straße

Die Überlieferung sagt, dass von Raab zum Wegkeuz Hirschdobl früher ein Kreuzweg führte. Bei den einzelnen Baum- oder Stangenbildern wurde gebetet. Dieses Kleindenkmal hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Zuerst stand hier das Stangenbild Hirschdobl mit der Darstellung Jesus der gute Hirte (1970), dann der Hl. 2012WegkreuzTheodorWimmerStraße (1)Dreifaltigkeit (1980) und Hl. Familie (1994) mit der Aufschrift „Jesus, Maria und Josef stehet uns bei“. Heute befindet sich hier ein Wegkreuz (2001). Einige Bewohner der Theodor-Wimmer-Straße Hermine Ecker, Hilda Müller und Josef Stadlbauer sanierten und restaurierten 2001 auf ihre Kosten dieses Kleindenkmal. Es wurde ein einfaches Wegkreuz mit einem Christuscorpus und einer Holzüberdachung errichtet, wobei der obere, rückwärtige Teil mit Holz verkleidet ist. Das Wegkreuz Theodor-Wimmer-Straße steht unmittelbar neben dieser Straße auf dem Grundstück Parzelle Nr. 702 KG. Raab (Gemeinde).

 

Gnadenkapelle

Bründlkirche6Im 18. Jahrhundert entstand aus der hölzernen Kapelle die gemauerte Kapelle, die um 1859 erneuert wurde. Die Bründl- oder Gnadenkapelle, ein einfacher barocker Giebelbau mit eingezogener halbkreisförmiger Apsis am Fuß der Geländewelle, liegt in der Nord-Süd-Achse der Wallfahrtskirche. An seiner Nordseite befindet sich die von einem historischen Gitter umgrenzte Heilquelle über einem kleinen Granittrog. An der östlichen und nördlichen Fassade befinden sich Stichbogenfenster. Der Eingang, ein Segmentbogenportal in dekoriertem Granitgewände, gleicht einer bäuerlichen Hoftüre aus Mühlviertler Granit, datiert 1859. Der Innenraum ist ein gedrungener, flach gedeckter Saalraum mit Altarschranken in Form eines nachbiedermeierlichen Holzgitters. Am Altar befindet sich der reich geschnitzte, aufsatzartige barocke Prunkrahmen von Josef Furthner, einem begabten oberösterreichischen Bildhauer des Expressionismus aus dem Innviertel (*1890 in Zell/Pram), darin die Gnadenbildkopie von Strickner. Zahlreiche Kopien wurden von diesem Gnadenbild Maria mit dem geneigten Haupte genommen, und die Verehrung desselben fand eine schnelle und weite Verbreitung. Das gegenwärtige Madonnenbild in der Gnadenkapelle ist von dem aus St. Georgen bei Tollet gebürtigen Maler J. Kastner, der sich seines vom Benefiziaten J. Oehlschuster im Jahr 1824 gegebenen Auftrages mit gelungener Meisterschaft entledigte. Im Altarraum stehen die barocke Statue eines Heilandes an der Geißelsäule, die einst in einer Nische oder eigenen Kapelle gestanden haben mag, und die Altarfigur Maria Immaculata, früher beim Marienaltar in der Pfarrkirche, laut Signatur aus der Werkstatt des J. Rungaldier, Gröden. An der Westinnenwand eine Reihe interessanter Votivtafeln. Die ältesten Bilder stammen aus dem 17. Jahrhundert

 

Wegkreuz Moarhof

Eine ehemalige Pfarrhaushälterin vom nahe gelegenen Pfarrhof Haus Nr. 120 in der Ortschaft Moarhof, übersiedelte in die damalige Mühle in der Schleifen Haus Nr. 123, nachdem der alte Pfarrer gestorben war. Die alte Mühle befand sich im Besitz der Familie Angermaier und lag am westlichen Ausgang der Kellergröppe unmittelbar neben dem Bründlbach. Der zum Anwesen gehörige Grund zog sich südlich bis zum Pfarrerberg hin, wo damals eine schmale Schotterstraße vom Markt in Richtung Moarhof führte. Zwischen dem Bründlbach und der Kurve Pfarrerberg ließ die Pfarrerköchin in ihrer religiösen Einstellung und bereits leichter geistigen Verwirrung ein Gedenkkreuz um 1900 errichten. Im Jahre 1920 verkaufte die Familie Angermaier die Mühle und erbaute sich in der Kurve beim Pfarrerberg ein Wohnhaus (heute Moarhofstraße 183). Sie ließ das Kreuz einige Male renovieren. Im Jahr 1960 wurde das Kreuz nach einer neuerlichen Restaurierung in Richtung Pfarrerberg versetzt, da sich an der alten Stelle direkt unmittelbar nach dem Kurvenbereich mehrere Unfälle ereignet hatten. In den 1980er Jahren restaurierten die Bewohner der Ortschaft Moarhof unter August Stih das Kreuz. Dieses wurde 1990 wegen der Errichtung eines Parkplatzes von der Gemeinde um einige Meter Richtung Markt auf die Parzelle 122 KG  Raab versetzt. (Grundeigentümer Elisabeth Grabmann). Dort gestaltete der Bauhofvorarbeiter Johann Mayr einen kleinen befestigten Platz mit einer Ruhebank. Das rund 3 m hohe Holzkreuz mit einem ein Meter breiten Querbalken wird durch ein geschwungenes Blechdach geschützt. Darauf befindet sich ein 1 m großer, goldener Christuscorpus und darüber ist ein Schildchen mit der Inschrift INRI angebracht. Die Kreuzenden sind gerundet.

 

Pestsäule

1980PestsäuleZu den traurigsten Erinnerungen an die schrecklichen epidemischen Krankheiten der vergangenen Jahrhunderte zählen in unserem Heimatland Oberösterreich die Begräbnisstätten der diesen Epidemien zum Opfer Gefallenen. Diese Stätten pflegte man Pestfriedhöfe zu benennen, da man ja diese Epidemien in den meisten Fällen als Pest zu bezeichnen gewohnt war. Von diesen Friedhöfen sind heute nur mehr ganz wenige erhalten. An manche erinnern noch Kreuzsäulen, Bildstöcke, Kapellen und Flurnamen. Auch in Raab bestand ein solcher Pestfriedhof westlich der Ortschaft Moarhof. Dies wurde auch durch Beinfunde noch in der jüngsten Zeit bestätigt. Im Jahre 1760 (Inschrift auf der Pestsäule) dürfte an der Stelle des Friedhofes die Pestsäule errichtet worden sein. Aus der Inschrift der Säule geht hervor, dass die Pest auch schon früher gewütet hatte: „Im Jahre 1627 war die Sterblichkeit eine große; aus der Pfarre Raab starben 178 Personen an der pestartigen Seuche. Anno 1629 128 Personen.“ Die Pestsäule wurde 1984 von der Theatergruppe Raab restauriert und anlässlich einer Pfarrwanderung am 29. September 1985 gesegnet. Die Pestsäule steht auf dem Grundstück 56/1 KG. Raab rund 300 m vom ehemaligen Pfarrhof entfernt. Die runde Pestsäule aus Granitstein steht auf einem Steinsockel mit den Initialen J S und der Jahreszahl 1760. Auf der Säule befindet sich ein Granitstein in Form einer Laterne mit einem Eisenkreuz. Die laternenförmige Bekrönung hat auf drei Seiten eine Vertiefung. Darin befanden sich Blechtafeln mit Motiven, die im Jahr 1984, in Hinterglasmalerei ausgeführt, erneuert wurden. Auf zwei Seiten werden in kurzen Worten die Pestzeit und die Sanierung der Säule beschrieben und auf einer anderen ist ein Bild vom Hl. Sebastian, Schutzpatron gegen Hunger und Pest.

 

Bildstock Dobl

Die Zeit der Errichtung dieses Kleindenkmales dürfte auf die Pestzeit vor dem 30-jährigen Krieg (1618 - 1648) zurückreichen. Damals waren in der Gegend der heutigen Ortschaft Dobl und in der näheren Umgebung mehrere große Bauernhöfe von der überall w2012BildstockDoblütenden Pest verschont geblieben. Aus Dank dafür errichteten diese Bauern das Steindenkmal mit der Jahreszahl 1610. Dies brachte auch das früher auf der Säule vorhandene Bild des Hl. Sebastian, Schutzpatron gegen Hungersnot und Pest, zum Ausdruck. Das Bild stellte den Märtyrer an einem Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt dar. Es trug die bezeichnende Inschrift „Hl. Sebastian beschütze uns vor Hunger, Not und Pest“. Der Bildstock Dobl steht auf dem Grundstück 56/1 KG. Raab unmittelbar neben dem Güterweg Dobl, kurz vor der Ortschaft Dobl, wo die Straße eine Kurve macht. Das Kleindenkmal ist aus einem Granitstein, der aus einem Sockel und einer spitz zulaufenden schmäleren Steinplatte besteht, die als Rückwand des dort angebracht gewesenen Bildes des Hl. Sebastians diente. Darüber befand sich ein Blechdach mit zackigem Rand.

 

Wegkreuz Bründlsteig

1991WegkreuzBründlsteigDer 17-jährige Starkstrommonteurlehrling Werner Reitinger stürzte beim Nachhauseweg am 26. November 1989 vom Gehweg Bründl-Schleifen über eine steile Böschung und fiel in den Bründlbach. Er erlitt dabei so schwere Kopfverletzungen, dass er an Erschöpfung und Unterkühlung starb. In dieser Nacht stand die Quecksilbersäule auf -24 Grad. Seine Eltern errichteten an der Unglücksstelle 1990 dieses Kreuz. Das Kreuz steht unmittelbar neben dem Gehweg Bründl-Schleifen, und zwar dort, wo der Gehweg eine Kurve macht, auf dem öffentlichem Grundstück 96/5 KG. Riedlhof. Das Holzkreuz wird von einem mit Holzschindeln eingedeckten kleinen Holzdach geschützt. An der Vorderseite ist das Bild des Verunglückten mit folgendem Spruch angebracht: „Wachet also, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde (Matth. 23/13).“

 

Kapelle Moos 

2012KapelleMoosWie aus der Inschrift beim Eingang zu entnehmen ist, wurde die Kapelle im Jahre 1869 von Josef und Rosalia Weipoltshamer errichtet. Die Kapelle steht nördlich des Anwesens Moser in Moos, Weeg 7 (Wöcker), auf dem Grundstück Parzelle Nr. 274 KG Riedlhof. Die gemauerte Kapelle hat ein mit Falzziegeln eingedecktes Satteldach. Das Korbbogenportal ist aus Granitsteinen und weist folgende Inschrift auf: „I W 18 IHS 69 R W.“ An der linken und rechten Seite befinden sich Korbbogenfenster mit schmiedeeisernen Gittern. Durch eine Holztüre gelangt man in die relativ große, für 24 Personen Platz bietende Kapelle. Das Kapelleninnere mit einem Stichkappentonnengewölbe aus Holz ist durch ein spätbiedermeierliches Apsisgitter geteilt. Der Altaraufbau wird links und rechts von jeweils zwei Säulen flankiert (Doppelsäulenretabel) und in der Mitte hängt das Bild Maria mit dem Kinde.Darüber befindet sich die Inschrift: „Hl. Maria, Bitte für uns (früher Maria hilf, hat geholfen und wird noch weiter helfen)“. Die Kapelle Moos wurde von den Besitzern Johann und Christine Wöcker 2003 generalsaniert und am 14. Mai 2003 von Pfarrer Manfred Eschlböck im Rahmen einer von der Goldhaubengruppe gestalteten Maiandacht gesegnet. Der große Kastanienbaum, der die Kapelle schon massiv beeinträchtigte, wurde durch einen neuen Baum ersetzt. Die Altarrestaurierung erfolgte durch Adolf Huemer, von dem ebenfalls das neue Altarbild stammt.

 

Kapelle Rotes Kreuz

Die Kapelle wurde wahrscheinlich um 1820 zum Gedenken an die Hingerichteten und Gefallenen des napoleonischen Krieges errichtet. Die Kapelle steht neben dem Güterweg Riedlhof im Kreuzungsbereich mit der Eferdinger Straße. Der Granitquaderbau mit geschwungenem Giebelsatz an der Eingangsfront hat ein mit Falzziegeln eingedecktes Satteldach mit einem geschweiften Giebel. Das Holzportal in historistischer Holzrahmung wird von neugotischen Aufsätzen und Paneelen umgeben. Das Kranzgesims wird an der Vorderseite durch einen Putzstreifen ersetzt. Oberhalb des Eingangs ist 2019KapelleRotesKreuz (1)eine Segmentbogennische angeordnet, in der wahrscheinlich früher eine Statue stand. Das Kapelleninnere bietet Platz für rund acht Personen. Der Boden ist mit Ziegelpflaster ausgelegt und der Altarraum mit einem Holzgitter (Apsisgitter) abgeschlossen. Der Holzaltar hat einen zu einer Spitze verlaufenden Aufbau (rundbogige Altarretabel) und wird seitlich von zwei gedrechselten Säulen abgegrenzt. Den Altar ziert das Ölbild des Hl. Georg (von Pernrader um ca. 1880). Die beiden Statuen der Hl. Zäzilia und des Hl. Thomas gingen im Schenkungsweg an das Heimathaus Raab. Eine Sanierung erfolgte im Jahre 1999. Es wurde das Dach erneuert, die Fassade ausgebessert, innen und außen gefärbelt. Tür und Türstock wurden durch die Zimmerer Leopold Seidl und Walter Wagnleitner erneuert. Die Außenbereichsanierung erfolgte einschließlich der Pflasterung durch Straßenmeisterei und Gemeinde. 

Bildstock Berimaurer

Auch dem Vorbesitzer des Anwesens Berimaurer (= Bergmaurer) w1991BildstockBerimaurerar nicht mehr bekannt, warum dieser Bildstock errichtet wurde. Im Volksmund wird dieses Bildkreuz auch Maria Raststein genannt. Das Bild ist in einem guten Zustand und wurde 1986 von Rettenbacher aus Salzburg zum letzten Mal restauriert. Das Bildkreuz steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 377/1 KG. Riedlhof rund 40 m nordwestlich vom Anwesen Berimaurer in Thal 9 (Lehner). Das Bild auf dem Kreuz stellt Josef und Maria mit Jesus dar und darunter steht: „Jesus, Maria und Josef steh uns bei!“ Davor befindet sich ein Granitstein mit Vertiefungen zum Niederknien.

 

Wegkreuz Rothmayrberg 

An dieser Stelle verunglückte am 20. Februar 1981 der Jäger Josef Kinzlberger aus2019WegkreuzRothmayrberg Raab im Alter von 39 Jahren. Er war nachmittags in sein Revier aufgebrochen und nicht mehr nach Hause gekommen. Nach mehrstündigem Einsatz fanden am nächsten Vormittag Suchtrupps den Toten. Kinzlberger dürfte auf einer Eisplatte ausgerutscht und in eine eineinhalb Meter tiefe Bodenmulde gestürzt sein. Dabei geriet er an den Abzughahn der Schrotflinte und der ausgelöste Schuss verwundete ihn so sehr, dass er verblutete. Seine Jagdkameraden errichteten dieses Kreuz. Das Wegkreuz steht im Rotmayrbergwald neben dem Güterweg Rotmayrberg auf dem Grundstück 1058/2 KG. Riedlhof. Es handelt sich um ein Holzkreuz mit einem kleinen Holzdach und einem Christuscorpus. Auf einem kleinen Schild steht der Spruch: „Seid wachsam, denn der Herr kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet.“ Das Kreuz wird von drei Birken flankiert.

 

Kapellenbildstock Wetzlbach

Die ursprüngliche Kapelle dürfte im 19. Jahrhundert errichtet worden sein. Der Grund der Errichtung war mit dem Wunsch verbunden, dass Feuer und Unglück nicht mehr über das Wetzlmairgute hereinbrechen mögen. Das Haus und die Wirtschaftsgebäude wurden mehrmals von einem Dienstboten angezündet. Von 1928 - 1929 wurde die Kapelle restauriert und im Zuge des Güterwegbaues von 1980 - 1982 musste die Kapelle zur Gänze geschliffen werden. Die alte Kapelle hatte einen rechteckigen Grundriss mit einer großen trapezförmigen Apsis. Außen ware1985KapellenbildstockWetzlbachn an den Ecken Ortsteinimitationen in Putz. Die Fassade hatte ein im Dreieck geschlossenes Portal und gleichartige Nische im Giebelfeld. Das Kranzgesims war an der Fassade durch einen Putzstreifen ersetzt. Die Seitenfenster waren dreieckig geschlossen. Anstelle der Kapelle wurde ein Kapellenbildstock errichtet. Dieser steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 1111 KG. Riedlhof unmittelbar neben dem neu errichteten Güterweg Wetzlbach vor dem Wetzlmairgute in Riedlhof 14. Der rechteckige Bau ist rau geputzt und mit einem Satteldach versehen. Das Korbbogenportal mit einer schmiedeeisernen Tür wird noch besonders durch glatte Faschen betont. Darüber ist in derselben Art ein Kreuz. Im Innenraum steht eine große Marienstatue.

 

 Bildstock Gautzham

An dieser Stelle dürfte jemand mit Pferden veru1994BildstockGautzhamnglückt sein. Ein ähnlicher Bildstock befindet sich am Raaber Feld neben der Gautzhamer Straße. Der Bildstock steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 41 KG. Gautzham neben der Gautzhamer Straße gegenüber dem Anwesen Gautzham 21. Das ursprüngliche Holzkreuz hatte ein kleines Holzdach und an der Vorderseite war eine Blechtafel mit dem Bildnis der Hl. Dreifaltigkeit. Darunter stand folgende Inschrift: „Hochgelobt sei die Hl. Dreifaltigkeit.“ Im Jahr 1994 wurde der desolate Bildstock entfernt und ein einfaches Kreuz mit einem Holzdach und einem Christuscorpus aufgestellt.

 

Bildstock Raaberfeld

Ein Bildstock ähnlicher Art befindet sich in der Ortschaft Gautzham im Bereich des Anwesens Gautzham 21. 1999BildstockRaaberfeldDie Legende sagt, dass an dieser Stelle ein naher Verwandter der seinerzeitigen Besitzer des Ebnergutes in Gautzham 6 Mitte des 19. Jahrhunderts verunglückte, und als Erinnerung ein Bildstock mit der Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit aufgestellt wurde. Der Bildstock steht neben der Gautzhamer Straße bei der Zufahrt zum Anwesen Gautzham 3 auf dem Grundstück 614 KG. Gautzham. Das Holzkreuz mit einer Holzdachabdeckung wurde 1993 von der Goldhaubengruppe erneuert. Auf der Vorderseite ist eine Blechtafel mit der Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit angebracht, die von Adolf Huemer aus Raab gestaltet wurde. Beim alten Kreuz war nur mehr auf einer Blechtafel die Inschrift „Jesus Christus sei gelobt“ erkennbar und am oberen Kreuzende stand INRI.

 

Pestsäule Raaberfeld

 

Im Jahr 1985 wurde bei der Zufahrt zum Haus Gautzham 25 eine Pestsäule, mehr als Zierde als Erinnerung an ein Ereignis, aufgestellt. Es wird jedoch bemerkt, dass auch in dieser Gegend ein alter Pestfriedhof gewesen ist, wie dies aus der Beschreibung von Raab von Alois Willibald hervorgeht: „Die Kirchhöfe zu Raab, Enzenkirchen und St. Willibald waren zu klein geworden und es mussten anderwärtige abgelegene Stellen zur Einscharrung der Leichen gefunden werden. Solche waren zum Beispiel der südöstliche Abhang des Wäldchens zwischen Raab und Gautzham (bekannt unter dem Namen alter Gottesacker oder Pestfriedhof).“  Die Pestsäule steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 616/23 KG. Gautzham unmittelbar neben der Gautzhamer Straße bei der Zufahrt zum Haus Gautzham 25 (Pilstl). Die Pestsäule mit einem Sockel ist aus Granit. Am Aufsatz befinden sich auf den vier Seiten folgende Bilder: Hl. Leonhard, Hl. Florian, Hl. Sebastian und Hl. Dreifaltigkeit.

Bildstock Rosszogl

Der Bildstock dürfte um 1870 von ein2019BildstockRoßzogl (1)em gewissen Steiner errichtet worden sein. Eine Restaurierung und Sanierung wurde 1964 durchgeführt. Der Bildstock steht neben dem Güterweg Roßzogl in der Ortschaft Roßzogl östlich des Pfeiffergutes in Ungering 10 (Glechner) auf dem Grundstück Parzelle Nr. 1651 KG. Gautzham. Der gemauerte Bildstock hat ein Satteldach mit Falzziegeleindeckung. Die fast einen Quadratmeter große Mauernische ist mit einem schmiedeeisernen Gitter abgeschlossen. In der Nische befinden sich eine Marienstatue und zwei Bilder mit den Aufschriften „Maria hat geholfen“ und „Maria hilf in jeder Noth, sei unsere Führsprecherin bei Gott.“ Oberhalb der Nische ist das Christusmonogramm IHS in einem besonders hervorgehobenen Kreis angebracht.

  

Kapelle Liepoint

Bei der Kapelle Liepoint handelt es sich um eine Hauskapelle, die im J2012KapelleLiepointahre 1999 auf eigene Kosten der Hausbesitzer errichtet wurde. Die alte Kapelle, die aus dem 19. Jahrhundert stammte, wurde abgetragen. Die Kapelle steht links neben dem Güterweg Liepoint unmittelbar beim Anwesen Liepointnergut in Pausing 1 (Huber) auf dem Grundstück Parzelle NR. 1748 KG. Riedlhof. Die Giebelkapelle ist gemauert und hat ein mit Falzziegeln eingedecktes Satteldach. Im Giebel ist eine Mauernische mit Spitzbogen für eine Statue. Über ein Segmentbogenportal gelangt man in den Innenraum, der ein weißgetünchtes Gewölbe aufweist. Den Altarbereich ziert ein Marienbild. Am Altar sind mehrere Bilder als Andenken an verstorbene Angehörige aufgestellt. In der Kapelle sind keine Sitzplätze vorhanden

 

Pausingerkapelle 

Es ist anzunehmen, dass das Baujahr der Pausingerkapelle v2019Pausingerkapelle (2)ermutlich im 19. Jahrhundert zu suchen ist, da dies auch aus dem Alter der 1985 geschlägerten Linde hervorgeht. Die Kapelle stand Jahrzehnte im Eigentum des Anwesens Huemer in Pausing 2 und wurde im Jahre 1968 an Maria Angleitner in Pausing 9 übertragen. Neben der Kapelle befand sich eine rund 200 Jahre alte Linde, die nicht nur wegen ihrer Altersschwäche, sondern auch wegen der Gefährdung der Kapelle und der angrenzenden Straße im Jahr 1985 entfernt wurde. Da der Baum innen bereits hohl war, wurde ein Teil des Baumstammes im Kindergarten Raab als Gartenhaus aufgestellt. Neben der Kapelle pflanzte man wieder eine neue Linde. Die Kapelle wurde in den letzten Jahrzehnten mehrmals, zuletzt 1984 und 1991, restauriert. Im Zuge des Ausbaues der Kallhamer Straße legte 1997 die Straßenmeisterei den Vorplatz neu an. Die Kapelle steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 1549/2 KG. Riedlhof unmittelbar neben der Einmündung des Güterweges Pausing in die Kallhamer Straße. Die fensterlose Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss mit abgesetzter Halbrundapsis, gedrückter Tonnenwölbung und ein stichbogiges Portal. Das umlaufende Kranzgesims wird an der Vorderseite durch einen Putzstreifen ersetzt. Oberhalb des Segmentbogenportals steht auf einem Putzstreifen: „Gelobt sei Jesus Christus.“ Der Innenraum mit rot-grauem Pflaster ist vom Altarbereich durch ein schmiedeeisernes Apsisgitter abgeteilt. Der hölzerne Altar mit der Marienstatue, dem Hl. Antonius von Padua und Hl. Florian besteht aus drei Altarflügeln (3-Nischenretabel in gotisierenden Formen).

 

Loherkapelle

Die Loherkapelle wurde im Jahr 1865 von den Ehegatten Josef und Maria Schwarz vom Lohergute in Pausing 11 erbaut. Im Jahre 1981 wurde die Kapelle, speziell der sehr schöne Altarbereich, von Adolf Huemer aus R2019Loherkapelle (1)aab restauriert. Am 27. September 1985 fielen jedoch ein Großteil des Altares und wertvolle Altarbilder einem Brand zum Opfer. Ursache könnte eine am Altartisch brennende Kerze gewesen sein. Der Zugang zur Kapelle wurde 1997 von der Straßenmeisterei neu gestaltet. 2007 beschädigte ein durch einen Sturm umgestürzter Baum das Dach. Die Kapelle steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 1361 KG. Riedlhof (Lohergut in Pausing 11) unmittelbar neben der Gautzhamer Straße und der Zufahrt zum Lohergute. Die Kapelle mit einem barockisierenden Blendgiebel hat einen rechteckigen Grundriss mit abgesetzter Segmentapsis. Das Satteldach mit nord-südlicher Firstrichtung ist mit Falzziegeln und der südliche Rundteil mit Dachpappe eingedeckt. Unterhalb des geschweiften Giebels ist ein Korbbogenportal aus Granitstein mit der Inschrift „I. SCH. 18 IHS - MARIA 65 M. SCH.“ Seitlich sind zwei Rundbogenfenster angeordnet. Die Kanten des Bauwerkes sowie die Korbbogenfenster und das Portal sind durch Putzstreifen eingefasst. Das Innere mit einem Stichkappentonnengewölbe bietet für 16 Personen auf vier Holzbänken Platz. Der Boden ist mit rot-grauem Pflaster ausgelegt. Leider blieb nach dem Brand vom Altar nur noch der Altartisch erhalten. Heute ziert das Bild Maria mit dem Kind von Adolf Huemer den Altarbereich. Das vom Sturm beschädigte Dach wurde wieder gerichtet und neu eingedeckt. Nicht nur der umgestürzte große Kastanienbaum, sondern auch der zweite, wurden entfernt. Dafür pflanzte man zwei Linden.

 

Wegkreuz Pausing

Das Kreuz in d1986WegkreuzPausinger Waldung nächst der Ortschaft Pausing wurde im Jahr 1986 von der Gemeinde (Bauhofmitarbeiter Friedrich Seidl) erneuert, da sich niemand mehr um das sehr in Mitleidenschaft gezogene Kreuz kümmerte. Es steht auf dem Grundstück Parzelle Nr.1789 öffentliches Gut KG. Gautzham unmittelbar neben dem Geh- und Wanderweg bzw. ehemaligen Kirchensteig von Pausing nach Raab. Auf dem einfachen Holzkreuz befindet sich ein silberner Christuscorpus. Eine danebenstehende Bank lädt zur Rast ein.

 

  

Kapelle Oberspitzling

Die sehr alte Kapelle wurde im Jahr 1986 durch eine Generalrestaurierung vor dem Verfall gerettet. Die Kapelle steht unterhalb des Anwesens Bauer in Oberspitzling 1 auf dem Grundstück Parzelle Nr. 928 KG. Oberspitzling (Kurz). Die einfache Giebelkapelle mit einem fast quadratischen Grundriss aus dem 19. Jahrhundert hat ein mit Falzziegeln eingedecktes Satteldach. Die Außenwände sind rau geputzt und weiß getüncht. Sie weisen sehr kleine Spitzbogenfenster auf und d1991KapelleOberspitzlingurch ein Spitzbogenportal mit einer Holztür gelangt man in das Innere. Der quadratische Innenraum bietet auf zwei Sitzbänken Platz für vier Personen. Am Boden ist ein braunes Pflaster verlegt und die Decke ist mit Holz verkleidet. Der Altartisch ist mit Klinkersteinen aufgemauert und die Tischplatte ist aus einem Granitstein, worauf einige Statuen stehen. Darüber hängt ein Marienbild und das Bild Jesus mit der Dornenkrone.

 

Wegkreuz Weipoltsham

Ob an dieser Stelle der Bauer in Weipoltsham verunglückte, oder ob es sich vielleicht um die Fortsetzung des ehemaligen Kreuzweges Hirschdobl h1991WegkreuzWeipoltshamandelte, war den Besitzern nicht mehr bekannt. Das hölzerne Bildkreuz wurde im Jahr 1978 durch ein schmiedeeisernes Kreuz, hergestellt vom Schlossermeister Ludwig Hochegger aus Raab, ersetzt. Das Wegkreuz in Weipoltsham steht auf dem Grundstück 761 KG Oberspitzling (Gumpinger) unmittelbar neben dem Güterweg Krennhof auf der rechten Seite zwischen Bauer in Krennhof (Gradinger) und Schmied in Weipoltsham (Seidl) in Richtung Spitzling. Es steht auf einem Granitsockel und wird im unteren Teil von einer Rose umschlungen. Darüber befindet sich eine Tafel mit der Inschrift „Gelobt sei Jesus Christus.“


  

Peregrinuskapelle

Die Kapelle, auch Hieronymuskapelle, ist dem Hl. Peregrinus, Schutzheiliger der Fußleidenden, geweiht. Sie wurde anstelle einer älteren Kapelle im Jahre 1850 errichtet. Alte Raaber wissen noch zu erzählen, dass sich dort einst ein kleines Heilbründl bef2012Peregrinuskapelle (5)and. Die Kapelle dürfte aus Dank für eine wundersame Heilung errichtet worden sein. Im Jahr des Denkmalschutzes 1975 wurde die Peregrinuskapelle vom Fremdenverkehrsverband Raab mit Unterstützung der Sparkasse renoviert. Die Kapelle steht unmittelbar neben dem Wanderweg Hirschdobl auf dem Grundstück Parzelle Nr. 769/ 1 KG. Oberspitzling (Krennbauer in Krennhof 2, Manaberger). Die Kapelle hat einen fast quadratischen Grundriss und ist ein weiß getünchter Ziegelbau mit einem nord-südlichen Satteldach, das mit Eternit eingedeckt ist. In der Achse des Einganges steht ein mächtiger Kastanienbaum. In den Innenraum mit dem Stichkappentonnengewölbe gelangt man an der Nordseite durch eine Holztüre. Der schlicht gehaltene Altarbereich ist durch ein schönes schmiedeeisernes Gitter vom Besucherraum getrennt und mit Dankesbildern für wundersame Heilung behangen. Auf dem Kastanienbaum ist eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht: „Wanderer stehe still, gedenke Deiner Reise Ziel! Du weißt nicht wann, nicht wo nicht wie, heute abend oder morgen früh, vielleicht ist schon Dein Ziel bestimmt, eh diese Stund ihr Ende nimmt.“

 

Wegkreuz Hirschdobl

Es handelte sich wahrscheinlich um die Entstation eines ehemaligen Kreuzweges. Dieser führte über einige Baum- und Stangenbilder von der heutigen Theodor-Wimmer-Straße zum Kreuz in Hirschdobl. Leider sind heute nur mehr die Wegkreuze Theodor-Wimmer-Straße und Hirschdobl erhalten. Das Kreuz steht auf dem Grundstück Parzelle 660 KG. Raab unmittelbar neben dem Wanderweg auf der Anhöhe Hirschdobl. Das hölzerne Kreuz ist n2008WegkreuzHirschdoblahezu drei Meter hoch und mit einem kleinen Holzdach versehen. Früher befand sich am Kreuz ein Christuscorpus aus Blech, der durch ein kleines Kreuz mit einem geschnitzten Corpus von Rudolf Unterbuchschachner aus Raab im Jahre 1988 ersetzt wurde. Neben dem Kreuz stehen ein Eichenbaum und eine Ruhebank, die zur Rast besonders einladen, da man von hier aus einen wunderschönen Blick über Raab hat. Das Wegkreuz Hirschdobl wurde 2008 von Hilde Unterbuchschachner und Josef Hochhäusl renoviert. Beim Christuskorpus waren die Arme abgebrochen und das Kreuz selbst wurde wieder auf Hochglanz gebracht.   

 

Bildstock Krennhof

Früher stand hier eine Kapelle, die durch die Besatzungsmächte im 2. Weltkrieg beschädigt w1991BildstockKrennhofurde und dem Verfall preisgegeben war. Die Kapelle wurde abgerissen und später an dieser Stelle ein Bildstock aufgestellt. Der Standort war neben dem ehemaligen Kirchensteig von Krennhof nach Raab. Im Jahr 1988 wurde der Bildstock von August Manaberger in Krennhof 5 zur Gänze erneuert und 50 m weiter in Richtung Westen wieder errichtet. Der Bildstock steht unmittelbar neben dem Güterweg Krennhof in Krennhof 5 auf dem Grundstück Parzelle Nr. 696 KG. Oberspitzling. Der Bildstock besteht aus einem Holzsteher, worauf oben eine fast quadratische Holzkonstruktion angebracht ist, die durch ein kleineres Blechdach abgedeckt wird. Davor befindet sich auf einem Sockel die Tonfigur der Hl. Katharina, die vom alten Bildstock erhalten blieb. 

 

Verschönerungswegkreuz 

Das Kreuz steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 199 KG. Raab unmittelbar neben dem Verschönerungssteig in Richtung Großprambach. Beim Kreuz hat man ein1988Verschönerungswegkreuzen sehr schönen Ausblick in das Raaberbachtal. Die Ruhebank lädt Spaziergänger und Wanderer zur Rast ein. Das Kreuz befand sich schon in einem sehr schlechten Zustand. Über Initiative der Goldhaubengruppe Raab wurde ein neues Kreuz angefertigt und aufgestellt. Dieses wurde wieder genau so gestaltet wie das alte. Die Segnung erfolgte im Mai 1988 im Rahmen einer Maiandacht durch Pfarrer Franz Fischer. Um 2009 erfolgte vom Künstler Martin Schildberger aus St. Thomas eine Restaurierung, ebenfalls auf Kosten der Goldhaubengruppe. Auf dem Kreuz ist ein Christuscorpus (Blechschnittkruzifix) und darüber ein halbrundes Dach aus Kupfer angebracht. Unterhalb ist eine Tafel mit der Inschrift „Im schönen Tempel der Natur siehst du des großen Gottes Spur. Doch willst du ihn noch größer sehen, so bleib bei seinem Kreuze stehen“ angebracht. Bei der Neuaufstellung des Kreuzes wurde der Standort rund 50 m Richtung Süden geändert, und es steht nun direkt neben zwei Birken.

 

Schneiderbauernkapelle

Der Besitzer des Schneiderbauerngutes, ein gewisser Mathias Schneiderbauer, ließ die Kapelle 1882 (Jahreszahl auf der Eingangstür) erbauen, nachdem sich im Stall und am Hof seltsame Unglücksfälle, besonders beim Viehstand, häuften. Als religiöser Mensch hoffte er mit der Errichtung dieser Kapelle dem Unheil Einhalt zu gebieten. Die Kapelle in Ratzenberg steh2019Schneiderbauerkapellet auf dem Grundstück Parzelle 172 KG. Oberspitzling (Schneiderbauer in Großprambach 8) auf der linken Seite unmittelbar neben dem Güterweg Ratzenberg, daneben eine große Lärche. Eine typische Kapelle unserer Gegend: ein weißgetünchter Ziegelsteinbau mit gotischem Fenster. Das nord-südlich verlaufende Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt und die Rundung im Süden ist mit Blechdach versehen. Der Innenraum, mit Ziegelsteinen gepflastert, bietet Platz für 15 Personen. Der in der rückwärtigen Rundung befindliche Altarbereich ist durch ein weiß gestrichenes Holzgitter vom Besucherraum abgegrenzt. In der Kapelle befinden sich 14 Bilder, die den Leidensweg Christi darstellen. Am verzierten Holzaltar hängt ein großes Marienbild. Der Altaraufbau wird beidseitig von je zwei geschnitzten Säulen flankiert.

 

Moarkapelle

Da das landwirtschaftliche Anwesen Moar in Hofing ein Erbhof ist und sich daher seit vielen Generationen im Besitz der Familie Etzl befindet, dürfte die Kapelle von einem Vorfahren der Familie um 1818 erbau2019MoarkapelleEinburgt worden sein. Die Kapelle steht auf dem Grundstück 1614 KG. Niederham beim Anwesen Einburg 5 seitlich der Hofeinfahrt. Die Giebelkapelle mit halbkreisförmiger Apsis und kräftigem, umlaufendem Kranzgesims ist ein weiß getünchter Ziegelsteinbau mit Satteldach, das mit Biberschwanzziegeln eingedeckt ist. Neben der geschnitzten und bemalten Holzeingangstür befinden sich links und rechts ein Spitzbogenfenster mit Fensterkreuz. Die Kapelle wird von einer danebenstehenden Linde und einer Platane flankiert. Der Altarsockel ist gemauert und der hölzerne Altaraufbau wird von zwei kleinen Säulen getragen. Dazwischen hängt ein Marienbild. Das Oberbild stellt Gott Vater und Sohn auf der Wolke dar. Der Fußboden ist mit Steinplatten gepflastert und die beidseitigen Holzbänke bieten Platz für rund 15 Personen.

  

Wegkreuz Hochpireth

Die Legende erzählt, dass wahrscheinlich in den Franzosenkriegen sich in dieser Gegend Familien mit Kindern, Hab und Gut auf der Flucht vor dem anrückenden Feind befunden haben. Dabei stürzte beim hastigen Überqueren des nahe vorbeifließenden Baches ein kleines Kind ins Wasser. Der Vater konnte das ertrinkende Kind im letzten Augenblick1991WegkreuzHochpireth retten. Als Dank für die wunderbare Rettung ließ er später ein Gedenkkreuz am nahen Waldrand errichten. An dieser Stelle führte bis in die 1960er Jahre der alte Kirchensteig von Hochpireth über Ritzing und Brünning nach Raab vorbei. Das sogenannte Gedenkkreuz in der Niederung könnte zwischen 1848 und 1860, aber auch zur Zeit der Franzosenkriege, also um 1810, errichtet worden sein. Das Kreuz steht auf dem Grundstück Parzelle Nr.1457 KG. Niederham (Bauer in Hochpireth, Einburg 11) am Waldrand des Hochpirethschacherls, wo sich dieses in die Niederung zum Ritzinger Bach senkt. Am wuchtigen Holzkreuz befindet sich ein von Adolf Huemer auf Blech gemalter Christuscorpus (Blechschnittkruzifix). Die letzten Restaurierungen wurden 1965 und 1991 durchgeführt.

 

Großbauernkapelle

Nach Angaben des Vorbesitzers der Kapelle Ferdinand Hammerer sen. soll die Errichtung der Kapelle 1621 auf Grund einer wunderbaren Erscheinung seinen Ursprung haben. Ein Licht soll trotz verschiedenster Einflüsse nicht mehr erlöscht sein. In den Jahren 1878 und 1948 erfolgten größere Restaurierungen. 1989 wurde vom Künstler Schneeweis aus Straßwalchen der Innenraum neu gestaltet, und von Alber aus Linz-Urfahr wurden die Altarbilder restauriert. Die Kapelle steht unmittelbar am Ortsanfang der Ortschaft Rackersedt auf1989Großbauernkapelle dem Grundstück Nr. 157 KG. Niederham (Großbauer in Rackersedt 1). Die fast quadratische Kapelle ist aus Ziegeln gemauert und hat ein Satteldach, das mit Falzziegeln eingedeckt ist. Über der Holzeingangstüre befindet sich ein großes Holzkreuz in einer Mauervertiefung. Beim Christuscorpus dürfte es sich um eine wertvolle Schwanthaler Arbeit handeln. Der Innenraum mit einem flachen Tonnengewölbe bietet Platz für 18 Personen. Im Zentrum des Holzaltares mit den barocken Formen zwischen zwei gedrechselten Säulen hängen die Bilder mit der Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit und Maria mit dem Kind mit der Inschrift „Wahre Abb. Maria wird verehrt bei den P. P. Franziskanern in Wien seit 1648, ren. 1878.“ Im Aufsatzbild wird die Altöttinger Madonna, auch schwarze Madonna genannt, und eine Tafel mit der Inschrift „Oh, Allerheiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, wende von uns ab, Pest, Krieg, Theurung u. Hungersnoth, sowie vor jähem u. unversehenem Tod, behüte uns o Herr und Gott“ dargestellt. Den Altarbereich, der vom Besucherraum durch ein Holzgitter (Apsisgitter) getrennt ist, verzieren noch Kreuzwegbilder und eine Marienstatue.

  

Kapellenbildstock Rackersedt

Der Kapellenbildstock Rackersedt dürfte schon sehr alt sein. Auf Grund einer Inschrift soll die Kapelle 1883 restauriert worden sein. Im Jahr 1991 wurde de1989KapellenbildstockRackersedtr Kapellenbildstock vom Landwirt und Besitzer Gottfried Hammerer vor dem sicheren Verfall gerettet und saniert. Der Kapellenbildstock steht im Rackersedter Holz nahe der Ortschaft Rackersedt und des ehemaligen Löschteiches auf dem Grundstück Parzelle Nr. 223/2 KG. Niederham (Großbauer in Rackersedt 1). Der übergiebelte Nischenbau ist mit einem schmiedeeisernen Gitter abgeschlossen und hat ein Satteldach mit Falzziegeleindeckung. Der Giebel ist mit Holz verkleidet. In der Nische befinden sich ein sehr schönes Bild Heiligste Dreifaltigkeit und Maria mit dem Kind und eine Tafel mit folgendem Spruch: „Hochgelobt und gebenedeit sei die allerheiligste Dreifaltigkeit und Maria, von nun an bis in Ewigkeit A. Renoviert 1883.“ Früher führte hier der Kirchensteig vorbei.

 

 

Wegkreuz Billingsedt

Das Wegkreuz Billingsedt, früher als Wegkreuz Niederham bezeichnet, dürfte auf Grund eines Unfallereignisses errichtet worden sein. Ursprünglich standen zwei Kreuze in Niederham. Das eine b1999WegkreuzBillingsedtefand sich neben dem ehemaligen Kirchensteig zwischen den heutigen Bürkl- und Röhrnbauernteichen und das andere neben der alten Brünninger Straße. Im Zuge des Neubaues der Brünninger Straße und der Raaber Bachregulierung wurde nur mehr ein Kreuz etwas westlicher aufgestellt. Anfang der 1980er Jahre wurde das Kreuz bei einem Verkehrsunfall schwer beschädigt. Der Bauhofvorarbeiter Leopold Seidl fertigte ein neues Kreuz an. Das Kreuz steht auf dem Grundstück Parzelle 1890 KG. Niederham unmittelbar neben der Brünninger Bezirksstraße gegenüber der Einmündung des Güterweges Rackersedt. Es handelt sich um ein einfaches Holzkreuz mit einem Holzdach, das an den Enden abgeschrägt ist. Der darauf befindliche Christuscorpus ist das einzige Relikt vom alten Kreuz.

  

 

Kapelle Brünning 

Im Jahr 1801 wurde neben dem ehemaligen Raaber Bach am nördlichen Ufer eine einfache Kapelle errichtet. Sie gehörte zum Gröbbauerngut in Brünning 11. Früher führte der Kirchensteig von Billingsedt über Niederham und Brünning nach Raab auch dort vorbei. Al2019BrünningerKapelles um 1928 am südlichen Ufer des Raaber Baches die Straße im Ortschaftsbereich von Brünning neu gebaut wurde, verfiel dieser Kirchensteig und somit auch die Kapelle. Nach der Regulierung des Raaber Baches und des Neubaues der Brünninger Straße wurde von Maria Marschall, Brünning 11, eine neue Kapelle im Jahre 1977 an fast der gleichen Stelle errichtet. Die Kapelle Brünning steht auf dem Grundstück Parzelle Nr. 1162 KG. Niederham. Auf das Satteldach ist ein kleiner Glockenturm aufgesteckt. Die schmiedeeisernen Arbeiten bei den Rundbogenfenstern und der Türe (Jahreszahlen 1801 und 1977) wurden von Ludwig Hochegger ausgeführt. Der steinerne Altartisch wird von zwei Granitsäulen getragen. Dominierend sind eine Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit vom Bildhauer Richard Steinhofer aus Waidhofen/ Ybbs und dahinter ein Holzkreuz in einer Mauernische. Die Kapelle bietet auf Holzbänken Platz für 15 Personen und ist der Hl. Dreifaltigkeit geweiht.

 

Stelzhamerdenkmal

In der Kellergröppe wurde 1996 v1996Stelzhamerdenkmalor dem Schatzlkeller ein Stelzhamerdenkmal von der Gemeinde aufgestellt. Das Denkmal wurde vom Linzer Bildhauer Thomas Pühringer gestaltet. Der Granitsockel ist aus Plochwalder Granit mit fein gestockten Sichtflächen, alle Kanten sind leicht abgeschrägt. Die Stelzhamer-Büste sowie die Texttafel sind aus Bronze: „Franz Stelzhamer, Innviertler Mundartdichter, 1802 - 1874.“ Der Innviertler Mundartdichter Franz Stelzhamer stammte aus Großpiesenham und machte auf seinen Wanderungen oft in Raab Station. Er war vom Gerstensaft der Raaber Brauereien stark beeindruckt, was die Sprüche von ihm auch zum Ausdruck bringen: „Aber iazt frisch voran, übers Fichtstoan und Frahn, wo`s dös böst Bier agat, z`Raab halt i stad oder Raaba Bier, Raaba (Rauber) Bier, bist wia a graber Stier, haust (schlöchst) um di, schlagst (stoaßt) um di, sakradi!“ Die in Klammer befindliche Form dieses Vierzeilers stammt aus dem Buch Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen vom Stelzhamer Bund 1899/1900. Er genoss das ausgezeichnete Bier und die Jause in vollen Zügen, jedoch nicht wie üblich im Bräustüberl oder in einem anderen Gasthaus, sondern sehr oft in einem Sandkeller in der Kellergröppe. Er gilt als bedeutendster Vertreter oberösterreichischer Mundartdichtung des ländlich-bäuerlichen Milieus und ist auch der Textdichter der oberösterreichischen Landeshymne.